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Wittgensteiner Firmenlauf im Starkregen

Bei strömendem Regen starten 134 Mannschaften mit insgesamt 400 Läufern und Walkern bei der 18. Ausgabe.

Trotz des Unwetters liefern die Sportler für ihre Firmen hervorragende Leistungen ab. Das sind die Ergebnisse:

Bad Berleburg. „Das war Wettschwimmen auf der Poststraße.“ Was Bernd Fuhrmann, Vorsitzender der LG Wittgenstein, am Mittwochnachmittag aus dem Mikrofon ließ, traf den Nagel genau auf den Kopf. Der 18. Wittgensteiner Firmenlauf war an Herausforderungen nicht zu überbieten – für das Organisationsteam um Michael Boer von der LG Wittgenstein und Volker Ardischoll vom mit ausrichtenden TC Wittgenstein. Das Wetter, so schien es, sollte es noch gut mit den 134 Mannschaften sowie 400 Läufern und Walkern meinen.

„Das ist eine fantastische Zahl“, stellte Co-Moderator Christian Sureth, Geschäftsführer der LG Wittgenstein, fest. Kurz vor dem Start war es hell und trocken. Doch just in dem Moment, als Volker Birkelbach den Schuss aus der Pistole abgab und die Männer gegenüber der Sparkasse auf der Poststraße den zwei Kilometer langen Rundkurs in Angriff nahmen, begann es zu regnen. Anfangs harmlos, bei den Frauen, den Mixed-Teams und den Walkern schüttete es dann wie aus Eimern. „Besorgt uns mal eine Sonne“, bat Bernd Fuhrmann die Zuschauer um Hilfe. Die standen im Schutz der Sparkassenüberdachung oder mit Regenschirmen und hielten bis zum Schluss aus. Hut ab vor den Läufern. Die sorgten für hervorragende Leistungen und für anerkennenden Sport. Bikar Metalle schickte sage und schreibe 17 Teams an den Start, Ejot 14, Busch-Jaeger 13, Regupol war mit zehn Mannschaften in den Rennen, die Firma Kurt Obermeier mit 8 Teams und Osterrath stellte sechs Teams.

Trotz der mitunter dicken Regengüsse meisterten nicht nur die Sportler ihre Disziplin. Für die Zeitnehmer und diejenigen, die alle Zieleinläufe notieren mussten, kam der Tag einer Mammutaufgabe gleich. Mit der Zeit versagte der Kugelschreiber, um die einlaufenden Startnummern zu notieren. Da musste rasch das Handy aus der Tasche geholt werden, um die weiteren Läufer ins Telefon zusprechen. Dem Wittgensteiner Firmenlauf tat das Unwetter aber keinen Abbruch. Im Gegenteil.

"Das war Wettschwimmen auf der Poststraße."
Bernd Fuhrmann, Vorsitzender der LG Wittgenstein

Dominik Weise siegte bei den Männern für seine Firma Ejot und wiederholte damit seinen Erfolg aus dem vorigen Jahr. Ihm folgte auf dem zweiten Platz Tim Dally von Espetersport. „Tim ist in den Bergen zu Hause“, scherzte der Sieger im Gespräch. „Im Flachen wusste ich, dass ich es schaffen kann“, so Dominik Weise. Auf Platz Drei landete – wie im letzten Jahr – Felix Hof, Filius von Berge-Bau-Geschäftsführer Eckehard Hof. Vierter wurde Kilian Radenbach von der Firma Obermeier, Fünfter Kevin Bernhardt von Ejot.

Bei den Frauen lief Carolin Eigner von der Apotheke am Schlosspark als Erste ins Ziel, gefolgt von Maria Espeter von Espetersport und Carolin Marburger von Regupol. In der Teamwertung zeichneten die Leichtathletikgemeinschaft und der Tennisclub Wittgenstein die erfolgreichen Firmen-Mannschaften aus. Bei den Frauen gewann die Firma Kurt Obermeier vor der Apotheke am Schlosspark und dem Berufskolleg Wittgenstein. Bei den Männern war die Firma Ejot nicht zu schlagen. Zweiter wurde Espetersport, Dritter das Team Obermeier. Im Mixed-Wettbewerb setzte sich die Firma Osterrath vor der Sparkasse Wittgenstein und Espetersport durch. Auch die Walking-Mannschaften wurden ausgezeichnet. Hier siegte Espetersport vor Econius und Ejot. Die Siegerehrung fand nicht wie geplant auf dem Schulhof des Johannes-Althusius-Gymnasium in Bad Berleburg statt, sondern in der Aula des JAG. Dr. Annia Röhl bat die Sieger der Fun-Teams auf die Bühne. Zwar entschieden sich in diesem Jahr nur zwei Mannschaften für eine Kostümierung während des Lauf-Wettbewerbs, die hatten es aber in sich. „Wir haben uns sehr schwer getan. Eigentlich waren beide gleichwertig“, formulierte Dr. Annia Röhl.

Eine Entscheidung musste dann doch gefällt werden. Sieger wurden die Paragrafenreiter der Stadt Bad Laasphe. Die Frauen aus dem Rathaus hatten sich tatsächlich ein sensationelles Kostüm einfallen lassen mit selbst genähten Pferdeköpfen und echten Reiterhelmen. Dem standen die Zweitplatzierten aber in nichts nach. Genauso pfiffig präsentierten sich die Zahn-Feen von der kieferorthopädischen Praxis von Gersdorff mit ihren rosa Kleidchen.

Von Holger Weber

Siegener Zeitung vom 31.05.2024
Bildquelle: Fotos (3) von Nasser Trabulsi

Siegener Zeitung